Plaimont Vignes préphylloxériques Saint Mont 2019

Ein Name für einen Wein, der zunächst unaussprechlich klingt, jedoch den Nagel auf den Kopf trifft. Die präphylloxische Zeit bezeichnet die Zeit vor der Reblaus-Katastrophe Ende des 19 Jahrhunderts, bei der die Reblaus nahezu alle europäische Rebbestände auslöschte. Nach der Katastrophe wurde der Großteil der Rebstöcke mit amerikanischem Rebgut aufgefropft. Hier und da existieren sog. wurzelechte Reben. 

Sie mögen es ahnen: dieser Wein stammt aus einer Weinbergsparzelle aus dem Jahr 1871, deren rötlicher Sandboden die Reblaus-Plage überdauern ließ. Die Parzelle umfasst nur 0,48 Hektar und liegt an den höchsten Hänges von Saint-Mont, gegenüber dem Kloster des Ortes.

Die kleine Parzelle ist ein Relikt der biologischen Vielfalt der Pyrenäenausläufer mit überwiegendem Rebsorten-Anteil Tannat, einem Stock Pinenc und ein paar alten weißen Rebsorten, die jedoch keine Anwendung für diesen Wein finden. Um die Parzelle herum stehen jahrhundertealte Feigenbäume. Jeder Rebstock wird einzeln bearbeitet und auf das mindestmaß zurückgeschnitte, um maximale Qualität zu gewährleisten. Der Wein wurde von Olivier Bourdet-Pees, dem Direktor von Plaimont, entwickelt. Die Lese erfolgt von Hand. Entrappung und Einmaischung, alkoholische Gärung und Maischegärung mit kontrollierter Temperaturführung. Nach der Gärung folgt eine mindstens einjährige Lagerung in Barrique-Fässern aus französcher Eiche. Der Wein wird erst gefüllt, wenn er so weit ist. Somit ist dieses Prozedere jedes Mal unterschiedlich. Der Wein wird auch nur in besonders guten Jahren erzeugt. Es werden nur 1.500 Flaschen produziert. 

Im Glas ein dunkles Kirschrot mit blauen Reflexen. Da deutet sich eine gewisse Viskosität an. In der Nase ein betörender Duft dunkler Waldbeeren, etwas Lakritz und eine Steinigkeit, die Kühle ausstrahlt. Am Gaumen eine Struktur, die der Rebsorte gar nicht entspricht. Eigentlich sind Tannat wild und eher ruppig in jungen Jahren. Hier jedoch eine Finesse und Eleganz, die auch aufgrund der Farbe kaum zu erwarten war. Nicht marmeladig, trotzdem aber dicht und vollmundig. Die Gerbstoffe sind wunderbar harmonisch und gut eingebunden. Das lässt sich auch auf das Alter der Reben zurückführen. Holz ist zwar erkennbar, jedoch nur im Hintergrund präsent. Ein monumentaler Wein, den man so schnell nicht vergessen haben wird. Stark limitiert! Jeder Importeur erhält maximal drei Flaschen. Schnelligkeit ist also geboten, sofern Sie interessiert sind.